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Die handschriftlichen Opernpartituren des 18. Jahrhunderts der Bayerischen Staatsbibliothek

Die handschriftlichen Opernpartituren des 18. Jahrhunderts der Bayerischen Staatsbibliothek, ein Bestand von mehr als 200 Werken in über 400 Bänden, wurden ab Februar 2017 in einem von der DFG geförderten Projekt über 3 Jahre online katalogisiert, digitalisiert und im Internet bereitgestellt. Im 18. Jahrhundert war der Münchner kurfürstliche Hof neben Wien, Berlin, Dresden, Mannheim und Stuttgart eines der wichtigsten Zentren der europäischen Opernpflege nördlich der Alpen. In der ersten Hälfte des Jahrhunderts sind neben Pietro Torri, dessen spätvenezianische Opern jahrzehntelang in München dominierten, u.a. die Komponisten Bernardo Aliprandi, Giovanni de Porta und Francesco Peli zu nennen. 1753 wurde das neuerbaute Residenztheater mit Giovanni Ferrandinis "Catone in Utica" eröffnet. Seit diesem Zeitpunkt wurde bis 1788 jährlich zur Eröffnung der Karnevalssaison eine neue Opera seria gespielt. Bis 1767 komponierte Andrea Bernasconi, der 1753 zum Vizekapellmeister berufen worden war, die meisten dieser Karnevalsopern. Danach erhielt jährlich ein anderer Opernkomponist den Auftrag für die Opera seria am kurfürstlichen Hof, darunter Tommaso Traetta, Antonio Sacchini, Pietro Pompeo Sales, Alessio Prati, Antonio Tozzi, Antonio Salieri, Josef Myslivecek und Joseph Willibald Michl. Der umfangreiche Bestand handschriftlicher Partituren, die in unmittelbarem Zusammenhang mit Münchner Aufführungen stehen, wurde in späterer Zeit durch Zugänge aus Nachlässen und Sammlungen sowie durch gezielte Erwerbungen noch erweitert. Durch die Digitalisierung und strukturierte Online-Bereitstellung wird der Zugang zu dieser einzigartigen Sammlung für Forschung und Musikpraxis ermöglicht.

Förderung
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