Findmittel der Bayerischen Staatsbibliothek in Auswahl
Die Repertorien der Bayerischen Staatsbibliothek
Als Repertorien werden an der Bayerischen Staatsbibliothek traditionell die Standortkataloge bezeichnet. Im vorliegenden Verzeichnis sind alle Signaturfächer aufgelistet, nach denen der Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek seit dem Jahr 1814 aufgestellt wird.
Schenkerbücher und Tauschbücher der Bayerischen Staatsbibliothek 1910 bis 1942
Die Schenkerbücher der Bayerischen Staatsbibliothek verzeichnen Einlieferer von Werken, die zwischen 1910 und 1942 als Geschenk an das Haus gekommen sind. Jeder Person oder Institution ist eine Nummer zugeordnet, die bei allen Schenkungen verwendet wurde. Diese Nummer findet sich auch im Buch und auf den Titelaufnahmen im Quartkatalog wieder. Die Inventarbücher sind besonders für die Provenienzforschung eine bedeutende Quelle. Mit ihr können auch unrechtmäßige Zugänge identifiziert und bisher unbekannte Provenienzen ermittelt werden. Da die Zugangsbücher der Staatsbibliothek zwischen 1933 und 1945 im Zweiten Weltkrieg verbrannt sind, bilden die Schenkerbücher häufig den einzigen Zugangsbeleg.
Mikrofilmguides
Die Akten des britischen Außen- bzw. Kolonialministeriums stellen für die Geschichte vieler Länder eine der wichtigsten Außenquellen dar. Die Bayerische Staatsbibliothek besitzt umfangreiche Mikroverfilmungen dieser Akten zu Russland (1883-1948) und Japan (1856-1951), aber auch zu den USA (1930-1948) und Palästina (1927-1934). Die Findmittel (Guides) zu diesen Verfilmungen sind für die Benützung unverzichtbar, da es sich um ca. zwei Millionen Seiten an Archivalien handelt. Im Zusammenspiel mit dem Verzeichnis der Mikroformen zur Geschichte in der Bayerischen Staatsbibliothek, in dem auch die Signaturen der einzelnen Verfilmungen angegeben sind, bieten die digitalisierten und durchsuchbaren Guides nun eine verbesserte Möglichkeit, sich einen Überblick zu verschaffen und die gewünschten Filmrollen zu identifizieren.
Sachkartei zur Einbandsammlung der Bayerischen Staatsbibliothek
Die Bayerische Staatsbibliothek besitzt als größte deutsche Sammlung mittelalterlicher Handschriften und Inkunabeln sowie aufgrund ihres umfangreichen Bestands an Drucken des 16. Jahrhunderts eine reiche Sammlung von frühneuzeitlichen Bucheinbänden. Da ein hoher Anteil der Altbestände infolge der Säkularisation altbayerischer und schwäbischer Klöster in die Bibliothek gelangte, entstanden die spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Einbände überwiegend in Buchbinderwerkstätten dieser Region. Unter dem Buchhistoriker und Einbandkundler Ferdinand Geldner (1902-1989), dem Leiter der Inkunabelsammlung der Bayerischen Staatsbibliothek, wurde eine umfangreiche Materialsammlung zu frühneuzeitlichen Bucheinbänden aufgebaut. Sie umfasst zahlreiche Einband-Durchreibungen, die für die wissenschaftliche Zuordnung von blindgeprägten Einbänden zu Werkstätten verwendet werden. Dieses Quellenmaterial wird digitalisiert und in der gemeinsamen deutschen Einbanddatenbank erschlossen, um es für die buch- und kunsthistorische Forschung verfügbar zu machen und neue Erkenntnisse zur Herkunft, Verbreitung und Rezeption von Handschriften und alten Drucken zu ermöglichen. Daneben legte Geldner eine Sachkartei zur Einbandsammlung an, in der neben Buchbindern und Vorbesitzern von Einträgen auch Stilrichtungen und technische Besonderheiten verzeichnet sind. Die Kartei wurde im Rahmen des DFG-geförderten Projekts "Einbanddatenbank" digitalisiert.