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Japanische Farbholzschnitte

Im 18. Jahrhundert entstand in Japan eine neue Kunstform: der Farbholzschnitt. Er fand weite Verbreitung, bildete einen festen Bestandteil der städtischen Unterhaltungskultur und zeigte beliebte Sujets wie Bühnenstars, Schönheiten oder Landschaften.

In der Sammlung der Bayerischen Staatsbibliothek befinden sich japanische Farbholzschnitte aus drei Jahrhunderten: von den Anfängen des Mehrfarbendrucks in der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zu shin-hanga, den sogenannten "neuen Drucken" des 20. Jahrhunderts. Sie deckt damit das gesamte Spektrum farbig gedruckter Holzschnitte ab: illustrierte Bücher, seltene Triptychen oder ikonische Einblattdrucke wie Katsushika Hokusais (1760–1849) "Unter der Welle im Meer vor Kanagawa", bekannt als "Große Welle".

Was den Japanischen Farbholzschnitt auszeichnet ist die Verbindung von künstlerischer Exzellenz und handwerklichem Können. Als Gebrauchskunst entstanden und in großer Zahl hergestellt, gelten viele Drucke heute als Kunstwerke höchsten Ranges. In Werken von Künstlern wie Kitagawa Utamaro (um 1753–1806), Hokusai, Utagawa Hiroshige (1797–1858), Tsukioka Yoshitoshi (1839–1892) oder Kawase Hasui (1883–1957) werden die besonderen Stilmerkmale und vielfältigen kulturhistorischen Bezüge sichtbar, die diese Kunstform prägen. Insgesamt werden derzeit rund 12000 Images von knapp 300 Signaturen präsentiert (Stand: Juli 2024).