Logo des MDZ: Münchener DigitalisierungsZentrum, Digitale Bibliothek. Zur Startseite

Lichtenstaedter, Siegfried (1865-1942): Sämtliche Drucke in der BSB

Die Bayerische Staatsbibliothek verfügt über die weltweit größte Sammlung literarischer Werke des Münchner jüdischen Finanzbeamten und Schriftstellers Siegfried Lichtenstaedter (1865-1942). Der gebürtige Baiersdorfer trat nach seinem Studium, das ihn zunächst zur Sprachwissenschaft und Orientalistik, später dann zu den Rechtswissenschaften führte, in die bayerische Finanzverwaltung ein. Seit 1898 lebte er in München. Seine Werke setzen sich kritisch mit Fragen der internationalen Politik, Antisemitismus, zionistischen Strömungen und jüdischer Lebenspraxis auseinander. Um seine berufliche Stellung am bayerischen Rechnungshof nicht zu gefährden, veröffentlichte er viele seiner Werke unter Pseudonymen wie Ne'man, U.R. Deutsch und Dr. Mehemed Emin Efendi. Vom NS-Regime wurden Lichtenstaedters Texte 1938 auf die Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums gesetzt. Am 25. Juni 1942 wurde Siegfried Lichtenstaedter in das KZ Theresienstadt deportiert und dort am 6. Dezember 1942 ermordet.