Wolf-Ferrari, Ermanno (1876-1948): Sämtliche Musikautographen in der BSB
Der deutsch-italienische Komponist Ermanno Wolf-Ferrari, eigentlich Hermann Friedrich Wolf, war Sohn des deutschen Malers August Wolf und der Venezianerin Emilia Ferrari. Wolf-Ferrari studierte an der Akademie der Tonkunst in München bei Josef Rheinberger. Nach mehreren Jahren in Italien kehrte er nach München zurück. Seine höchst erfolgreichen komischen Opern "Le donne curiose" (1903), "I quattro rusteghi" (1906) und "Il segreto di Susanna" (1909), mit denen sein Name bis heute vor allem verbunden ist, wurden alle in München uraufgeführt. Nach schweren Schaffenskrisen wandte sich Wolf-Ferrari in seinen späteren Jahren stärker der Instrumentalmusik zu. Wolf-Ferrari litt psychisch schwer unter dem deutschen und italienischen Faschismus. Nach dem 2. Weltkrieg kehrte er in seine Geburtsstadt Venedig zurück, wo er 1948 starb. Die BSB hatte bereits jahrzehntelang zielstrebig das Werk von Ermanno Wolf-Ferrari, dessen Leben und Schaffen so eng mit der Stadt München verbunden ist, gesammelt, als ihr im Dezember 2000 bei einer Londoner Auktion ein besonders großer Erfolg gelang: Sie ersteigerte einen riesigen Bestand mit eigenhändigen Musikhandschriften des Komponisten mit insgesamt über 3.600 Seiten. Damit verfügt die Bayerische Staatsbibliothek nun über eine einzigartige Wolf-Ferrari-Sammlung, die auch viele unbekannte Schätze enthält.